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Amphibiennachweis mittels eDNA Beprobung

Untersuchung von 14 Regenrückhaltebecken auf Amphibienvorkommen mittels eDNA-Methode und klassischer Felderfassung

Projektschwerpunkte:

Für die 14 betrachteten Regenrückhaltebecken im Kreis Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich wird im Zuge einer Sanierung ein Ablassen bzw. Abpumpen und Entschlammen der Gewässer notwendig. Da für die Gewässer ein Vorkommen von artenschutzrelevanten Amphibienarten nicht sicher ausgeschlossen werden kann, wurden für die entsprechenden Regenrückhaltebecken im Jahr 2023 Amphibienkartierungen durchgeführt.

Angewendet wurde eine Kombination aus konventioneller Kartiermethode angelehnt an HVA Methodenblatt A1 (Albrecht et al. 2014) u. a. mittels Sichtbeobachtung, Verhören und Kescherfängen, innerhalb der phänologisch relevanten Zeiträume und ergänzend an zwei Terminen eine eDNA Beprobung mit anschließender Auswertung im Labor.

Der Artnachweis über Umwelt-DNA (engl. environmental DNA, kurz eDNA) ist eine relativ neue Methode, die bisher als Ergänzungsmethode zur konventionellen Felderfassung diente. Bei dem Verfahren wird die im Wasser enthaltene eDNA untersucht. Diese besteht aus dem genetischen Material, das die vorkommenden Amphibien konstant durch Hautzellen, Schleimzellen, Ausscheidungen oder auch bei der Fortpflanzung an ihre Umgebung abgeben. Die eDNA wird aus den gesammelten Proben extrahiert und anhand molekularbiologischer Methoden im Labor analysiert. Im Anschluss erfolgt ein Abgleich mit einer Referenzdatenbank. Das Resultat ist eine Artenliste der Amphibien, welche im beprobten Gewässer vorkommen.

Projektspezifisch wurden die Ergebnisse der eDNA-Analyse mit den Ergebnisprotokollen der konventionellen Felderfassung verglichen und bewertet. Im Vergleich zur klassischen Feldmethode ist mittels eDNA-Beprobung ein Nachweis der Amphibienarten ohne direkten Fund im Feld möglich, d. h. der molekularbiologische Nachweis ist unabhängig von einem visuellen Nachweis. Dies ist besonders für den Nachweis seltener oder versteckt lebender Arten wie dem Kammmolch (Triturus cristatus) und – wie im Fall der beprobten Regenrückhaltebecken – bei schlechter Begehbarkeit der Gewässer von Vorteil.

Durch die Kombination beider Erfassungsmethoden konnten innerhalb des Projektes, neben der Identifizierung des Artvorkommens, wichtige Erfahrungen in der Anwendbarkeit bzw. Vergleichbarkeit beider Kartieransätze bei artenschutzrelevanten Fragestellungen gesammelt werden.

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