Maßnahmenbezogenes Monitoring zum Überflugverhalten von Fledermäusen an Querungsbauwerken und Referenzstellen im Rahmen des Neubaus der A 33 – Planungsabschnitt 7.1 zwischen Halle (Schnatweg) und Borgholzhausen (B 476)
Projektschwerpunkte:
Der Planfeststellungsbeschluss gab ein Überflugs-/Kollisionsmonitoring an Querungshilfen (Grünbrücken und Gewässerunterführungen) und Bereichen an freier Strecke im Aktionsraum zweier Bechsteinfledermaus-Kolonien vor. Ziel des Monitorings ist es, die Wirksamkeit / Funktionsfähigkeit der Bauwerke sowie der angelegten Irritationsschutz- und Leiteinrichtungen zu überprüfen. Folgende Fragestellungen sind im Rahmen des Monitorings mittels einer Methodenkombination, anhand der mit Detektoren gemessenen Echoortungsaktivität bzw. der mit hoch lichtempfindlichen Videogeräten gemessenen Aktivität, zu beantworten:
- nutzen Fledermäuse die Bauwerke (Grünbrücken, Gewässerunterführungen) zur Querung der Trasse?
- werden sie stärker / ausschließlich im Vergleich zu den Referenzstandorten auf freier Strecke genutzt?
Oder:
- Werden zum Zwecke der Autobahnquerung andere Bereiche (Referenzstandorte) tradiert genutzt?
- gelangt ein relevanter/ nicht unwesentlicher Teil der querenden Fledermäuse – trotz der errichteten Irritationsschutz- und Leiteinrichtungen – in den Verkehrsraum (kollisionsempfindlicher Bereich < 4 m Höhe ab Fahrbahnniveau)?
Gemonitort wurden 9 Bauwerke (akustisch und z. T. visuell) sowie eine entsprechende Zahl an Referenzbereichen (akustisch und visuell) auf freier Strecke in 3 Durchgängen à 3 Erfassungsnächte.
Mittels infrarotempfindlicher Videokameras und unter Ausleuchtung des Straßenraums der A33 vor Verkehrsfreigabe wurde das Überflugverhalten an den Bauwerken sowie den Referenzbereichen erfasst. Die verwendete Gerätekombination ermöglichte es, Objekte in der Größe einer Fledermaus in einer Entfernung bis 30 m (max. 80 m) je Blickrichtung zu erfassen. Es wurden das konkrete Flugverhalten im Trassenbereich (Querung, Parallelflug etc.) sowie die Flughöhe erfasst. Zwecks konkreter Artbestimmung wurde diese Methodik kombiniert mit der akustischen Erfassung mittels Echtzeitdetektoren.
Auftraggeber:
Landesbetrieb Straßenbau NRW, Niederlassung Bielefeld
Planungszeitraum:
seit 2018